In Andreas Klokers Elementarzeichnungen verbinden sich die vier
Elemente zu Bildern, die ebenso schnell vergehen, wie sie entstanden
sind. Der Betrachter erlebt das Erscheinen und Schwinden, die optische
Liniengebilde als körperliche Aktion, das räumliche Nebeneinander als
zeitliches Nacheinander. Wie in der ostasiatischen Kalligraphie leben
diese Elementarzeichnungen aus der Bewegung, aber, anders als bei der
meditativen Tuschemalerei, gibt es hier eine Gegenbewegung: das trocknen
der Farbe (des Wassers) bringt die Bilder wieder zum Verschwinden. Und
das Verschwinden ist ebenso spannend wie das Erscheinen. Über das
verschwundene Bild legt sich ein neues, das in geistige Beziehung tritt
zum eben Gesehenen, und so entsteht im Betrachter ein Gefühl für die
Schönheit und Vielfalt im Einfachen und Vergänglichen.

Dr. Thomas Raff